Die Eingewöhnung neuer Herdenmitglieder wird in Schlott mit größter Sorgfalt durchgeführt und erfolgt grundsätzlich gemeinsam mit den Pferdebesitzer.
Mit unserer langjährigen Erfahrung haben wir hierfür unsere eigene Methode entwickelt:

Wenn ein neues Pferd in den Laufstall eingegliedert werden soll, ist es zunächst einmal notwendig, dass es sich an die neue Umgebung, die fremden Pferde und die Fütterung in den Futterständen gewöhnt.
Dazu wird ein Teil des Auslaufs durch einen doppelten Elektrozaun (Abstand ca.80cm) abgetrennt.

Auch die anderen Pferde haben so die Gelegenheit, den Neuling aus der Distanz kennen zu lernen. Die Nacht verbringt das neue Pferd in einer Eingewöhnungsbox neben einem Liegeplatz.
Ein Futterstand wird sauber gefegt und von vorne bis hinten mit Heu ausgelegt. Darüber wird etwas Kraftfutter gestreut. Jetzt kann sich der Neue ganz zwanglos in den Futterstand hineintasten.
Wenn die Herde zur Fütterung in den Futterständen eingesperrt ist kann der Neuling unter Aufsicht den
Laufstall erkunden.


Um in der Eingewöhnungsphase das Verletzungsrisiko und den Stress für das neue Pferd so gering wie möglich zu halten, werden zunächst Einzelstunden durchgeführt.
Für die Einzelstunden wird ein Teil des weichen Auslaufs für die Eingewöhnungsarbeit abgetrennt.
Dabei wird der Neuling mit jedem einzelnen Herdenmitglied bekannt gemacht. Um die gefährdetsten
Körperpartien vor eventuellem Ausschlagen zu schützen, werden beide Pferde mit Transportgamaschen eingepackt.

Bei den Einzelstunden können sich beide Pferde ungestört vom Rest der Herde miteinander beschäftigen.
Das ist auch eine gute Gelegenheit dem Pferdebesitzer das Sozialverhalten von Pferden in der Herde und die verschiedenen Verhaltensweisen und Charaktere zu erläutern.
Es ist stets Wachsamkeit geboten, um mögliche Raufereien bereits im Ansatz zu unterbinden.
Auch wenn nach den Einzelstunden noch nicht alle Rangpositionen geklärt sind, so haben die Pferde zumindest gelernt das Verhalten der anderen einzuschätzen. Das ist die Voraussetzung, um sich später sicher in der Herde bewegen zu können.

Beim ersten Besuch des Neulings in der ganzen Herde müssen alle Pferden, mit denen die Rangordnung noch nicht klargestellt ist Transportgamaschen tragen. Pferde mit denen es in den Einzelstunden Probleme gab werden zunächst weggesperrt. Sobald es keine größeren Auseinandersetzungen mehr gibt, werden die schwierigeren Herdenmitglieder nach und nach dazu gelassen.

Nach einigen Übungseinheiten gemeinsam mit dem Stallbetreiber wird dem Besitzer des neuen Pferdes die Aufsicht über den Integrationsprozess alleine übertragen.

Bleibt es einige Tage ruhig, kann das neue Pferd tagsüber ohne ständige Aufsicht in der Herde bleiben.
Die Nacht verbringt es vorerst noch in der Eingewöhnungsbox.

Sind nach einer weiteren Woche keine ernsthaften Konflikte mehr aufgetreten, kann das Pferd ganz in der Herde bleiben.




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